Holt Hartmann vom Himmel!
Datum: 3.08.2008 11:53 Uhr
Holt Hartmann vom Himmel!
Die Geschichte des erfolgreichsten Jagdfliegers der Welt
von Raymond F. Toliver und Trevor J. Constable

Der
Bestseller über das Phänomen Erich Hartmann. Mit 352 Luftsiegen erfolgreichster
Jagdflieger aller Zeiten.
Das
Leben des Erich Hartmann ist ungewöhnlich: als junger "Bubi" an die
russische Front und dort mit 352 Abschlüssen der erfolgreichste Jagdflieger
aller Zeiten. Und das ohne auch nur einen Kratzer in über 800 Luftkämpfen. Zu
viel, um nur von Glück zu sprechen ... Der geneigte Leser erfährt im Detail die
Gründe. Zwischendurch werden noch ein paar Amerikaner vom Himmel geholt und
"Bubi" mausert sich zu einem der höchstdekorierten deutschen Soldaten
des 2. Weltkrieges. Nebenbei erfährt man noch, dass es tatsächlich eine
deutsche Einheit gab, die nie besiegt wurde, das 52. Jagdgeschwader.
Nach
10 Jahren russischer Lagerhaft fliegt Hartmann wieder. Und am erstaunlichsten:
seine Frau hat in den endlosen Jahren von Krieg und Lagerhaft auf ihn gewartet.
Kaleidoskop
eines ungewöhnlichen Lebens: Mit 352 Luftsiegen erfolgreichster Jagdflieger
aller Zeiten, in der Versenkung russischer Gefangenschaft verschwunden, Objekt
sowjetischer Willkür und Gewalt; nach 10 Jahren ungebeugt und ungebrochen
heimgekehrt und wieder Soldat; Kommodore des ersten deutschen
Düsenjägergeschwaders der Nachkriegszeit; 1970 mit 48 Jahren pensioniert und
neuen Aufgaben entgegen.
Erich Alfred Hartmann (* 19. April 1922 in Weissach; † 20. September 1993
in Weil im Schönbuch) war während des Zweiten Weltkrieges Jagdflieger und Offizier
der deutschen Luftwaffe. Er erzielte 352 bestätigte Abschüsse, mehr als jeder
andere Pilot in der Geschichte des Luftkampfs.
Er wird daher auch als Fliegerass
bezeichnet.
Bereits in der frühen Jugend war Hartmann als Segelflieger aktiv und wurde
1937 Segelfluglehrer in der Flieger-Hitlerjugend. Er legte an der Oberschule in
Korntal das Abitur ab, wo er auch seine spätere Frau kennenlernte.
Zeitweise
besuchte er eine Nationalpolitische Erziehungsanstalt („Napola").
1940, ein
Jahr nach Beginn des Zweiten Weltkrieges, meldete sich Hartmann 18-jährig
freiwillig als Offiziersanwärter bei der deutschen Luftwaffe.
Seine fliegerische Grundausbildung absolvierte Hartmann ab 1940 an
verschiedenen Ausbildungsstätten der Deutschen Luftwaffe, unter anderem dem Ausbildungsregiment
10 der Luftwaffe in Neukuhren und der Luftkriegsschule in Berlin-Gatow. An der
Jagdfliegerschule in Zerbst/Anhalt lernte Hartmann, die Messerschmitt Bf 109 zu
fliegen.
Nach Abschluss seiner Ausbildung wurde Hartmann im Oktober 1942 zum Jagdgeschwader
52 an die Ostfront in den Kaukasus versetzt, wo er am 5. November 1942 zum
ersten Mal ein Flugzeug abschoss.
Ab dem 2. September 1943 führte er die 9. Staffel
des Verbandes.
Ab Februar 1945 bis zum Kriegsende war er Gruppenkommandeur.
Hartmann wurde wegen seiner hohen Abschusszahlen mit höchsten militärischen
Orden ausgezeichnet, zuletzt mit dem Ritterkreuz mit Eichenlaub, Schwertern und
Brillanten. Aufgrund seiner hohen Abschusszahlen bediente sich auch die
NS-Propaganda der Person Hartmanns, indem sie in Zeitungsartikeln und in der
Wochenschau über ihn berichten ließ.
Ehrungen
- Eisernes Kreuz (1939) II.
und I. Klasse
- Frontflugspange für Jäger
in Gold mit Anhänger Einsatzzahl „1.300"
- Flugzeugführer- und
Beobachterabzeichen in Gold mit Brillanten
- Ehrenpokal für besondere
Leistung im Luftkrieg
- Deutsches Kreuz in Gold am
17. Oktober 1943
- Ritterkreuz des Eisernen
Kreuzes mit Eichenlaub, Schwertern und Brillanten
- Ritterkreuz am 29.
Oktober 1943
- Eichenlaub am 2. März
1944 - (420. Verleihung)
- Schwertern am 4. Juli
1944 - (75. Verleihung)
- Brillanten am 25.
August 1944 - (18. Verleihung)
- Zweimalige Nennung im Wehrmachtbericht
(24. und 25. August 1944)
Kurz vor Kriegsende wurde er zum Major befördert.
Am 8. Mai 1945 ergab sich Hartmann zusammen mit seiner Einheit und einer
Gruppe deutscher Flüchtlinge der 90. U.S.-Infanteriedivision. In
Übereinstimmung mit den Vereinbarungen der Jalta-Konferenz lieferten die Amerikaner
die Kolonne geschlossen an die Sowjetunion aus.
Während seiner Gefangenschaft
wurde Hartmann zunächst am 24. Dezember 1949 verhaftet und drei Tage später von
dem Militärtribunal der MWD-Truppen des Bezirkes Ivanovo zu 20 Jahren Zuchthaus
verurteilt.
Das Ermittlungsverfahren in seiner Strafsache wurde nur formell
durchgeführt. Hartmann wurde „ohne jeglichen Grund wegen Greueltaten gegen
sowjetische Bürger, Beschießung von Militärobjekten sowie Abschuss von
sowjetischen Flugzeugen und damit Schädigung der sowjetischen Wirtschaft
verurteilt.
Hartmann protestierte gegen das Urteil und betonte zu Recht, dass
er als Militärflieger nur an den Kämpfen mit den Luftstreitkräften des Gegners
teilgenommen und keine Verbrechen gegen die Zivilbevölkerung begangen habe".
Er
erhob mehrmals Protest, trat in den Hungerstreik, weigerte sich zu arbeiten,
verlangte, dass er als Unschuldiger zurück in die Heimat geschickt oder
erschossen werden solle.
Mehrmals wurde er mit Folterhaft bestraft. Im Juni 1951 wurde er vom Militärtribunal
des Don-Militärbezirkes zu 25 Jahren Haft verurteilt als Angehöriger einer
antisowjetischen Gruppe, die die Befreiung aller deutschen Kriegsgefangenen aus
der Haft und ihre Repatriierung nach Deutschland zum Ziel habe.
Nach mehr als zehnjähriger Haft in verschiedenen Lagern in Sibirien wurde
Hartmann 1955 zusammen mit den letzten deutschen Kriegsgefangenen im Zuge der
Initiative von Konrad Adenauer
entlassen.
Erich Hartmann trat im Jahre 1956 der im Zuge der Wiederbewaffnung der Bundesrepublik
neu aufgestellten Bundeswehr bei und wirkte maßgeblich an der Schulung junger
Piloten und an der Aufstellung neuer Einheiten mit.
Er übernahm 1959 als Geschwaderkommodore
mit dem Jagdgeschwader 71 „Richthofen" das erste Düsenjäger-Jagdgeschwader der
neu aufgestellten Luftwaffe.
Er wurde am 12. Dezember 1960 zum Oberstleutnant und am 26. Juli 1967 zum Oberst
befördert.
Als die Bundesregierung sich für die Beschaffung des Starfighter entschied,
sprach er sich dagegen aus,
da die damals
noch junge Bundesluftwaffe seiner Meinung nach für ein derart komplexes
Waffensystem noch nicht genug Erfahrung sammeln konnte.
Als sich die Unfälle mit diesem Flugzeugtyp häuften entwickelte sich daraus die Starfighter-Affäre.
Erich Hartmann nahm eine kritische Haltung gegenüber seinen Vorgesetzten und der
politischen Führung ein und als Folge daraus schied er als Oberst der Luftwaffe vorzeitig aus dem
Dienst.
Von 1971 bis 1974 war er als Fluglehrer in Hangalar bei Bonn tätig.
Im Januar 1997, mehr als drei Jahre nach seinem Tod, wurde Erich Hartmann
durch die Hauptmilitärstaatsanwaltschaft der Russischen Föderation
rehabilitiert und von allen gegen ihn erhobenen Anschuldigungen entlastet.
Die
Behörde stellte dabei ausdrücklich fest, dass Hartmann zu Unrecht abgeurteilt
worden war.
Privates
Erich Hartmann heiratete im Jahr 1944 seine Jugendliebe Ursula Paetsch.
Er hatte zwei Kinder, von denen eines nach dem Krieg starb.
Dies
ist der Bericht über ein Phänomen, das Erich Hartmann heißt.
- Ein Buch, das einmal nicht zur Rechtfertigung oder zur
"Vergangenheitsbewältigung" dient, sondern schlichtweg die
Erlebnisse des größten Fliegerasses der deutschen Wehrmacht erzählt. Mit
Liebe zum Detail hat der Autor dieses Buch zur Erinnerung an seinen Freund
Erich Hartmann verfasst und ist eine willkommene Abwechslung zu den
sonstigen antideutschen Hatz- und Hasstiteln deutscher Autoren.
- Dieses
Buch ist, meiner Meinung nach, das Beste was über die Jagdfliegerei des 2.
Weltkrieges geschrieben wurde. Anhand der vielen Bilder kann man sich sehr
gut in diese Zeit hineinversetzten. Wenn man dieses Buch liest, baut man
eine tiefe Verbundenheit mit den damaligen Helden auf, als ob man sie
selbst kennen gelernt hätte.
- Sollte
man gelesen haben. Die andere Seite des Krieges weit ab von dem was man
sonst überall erzählt bekommt.
Eines
der mit Abstand besten Bücher die ich bisher gelesen habe. Die Geschichte
dieses großartigen Mannes hätte man nicht besser schreiben können. Es
verbindet Tragik, Liebe, Freude auf unnachahmliche Art. Es zeigt dass das
Leben doch die besten Geschichten schreibt.
Das Buch konzentriert sich auf
Hartmanns Leben, seine Einsätze und den damit verbundenen Ruhm.
Ja, es wird nicht politisch gewertet. Aber ist das so schlimm?
Es gibt derartig viele Beiträge zum Thema "was Deutsche alles verbrochen
haben", dass diese, zugegebenermaßen unkritische Biographie mal ganz
erfrischend ist. Und zwar dadurch, dass einem mal wieder bewusst wird, das es für die Menschen damals die Realität
war, die sie aus ihrem Blickwinkel
durchlebten.
Es ist lange her, dass ich dieses Buch zum ersten Mal las, und nach aller
Vorbildung die wir heute genießen musste ich mich unwillkürlich fragen:
Hat es also auch deutsche
"Helden" gegeben?
Gefährliche Feststellung, wenn
einem die Fähigkeit fehlt zu differenzieren.
Und das ist leider oft der Fall.
Alle böse? Alle gut? Das stimmt beides so nie.
Es sei jedem geraten das Buch zu lesen, der sich für die Materie interessiert.
Es sollte aber nicht dazu dienen, zu verharmlosen und alles andere zu
verdrängen.
Das hat Erich Hartmann nicht verdient.
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